Flechten Deutschlands

Willkommen am Portal Flechten Deutschlands

In diesem Portal wird die Verbreitung der Flechten, flechtenbewohnenden und flechtenähnlichen Pilze Deutschlands dargestellt (Aufruf über Artsteckbriefe). 

Die Nomenklatur richtet sich nach der neuen Deutschland-Checkliste von Printzen et al. (2023), der taxonomische Bezug zu früheren Checklisten (Wirth et al. 2013) und auch zur Roten Liste der Flechten Deutschlands von 2011 ist jedoch ebenfalls gegeben. 

Betreiber des Portals ist die BLAM (Bryologisch-Lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa e. V.). Alle Flechtenkundler*innen sind herzlich eingeladen, an der Vervollständigung und Aktualisierung des Datenbestandes sowie an der Qualitätssicherung der Daten mitzuarbeiten. Denn nur ein kontinuierlich aktualisierter, qualitativ hochwertiger Datenbestand schafft die Grundlage für die Naturschutzarbeit mit Flechten, für die Erstellung und Aktualisierung von Roten Listen sowie für eine wissenschaftliche Auswertung der Daten.

 

Fachliche Betreuung

Helga Bültmann: Erdflechten insb. Cladonia 
Holger Thüs: Verrucariaceae    
Matthias Schultz: Cyanophile   
Wolfgang von Brackel: Lichenicole

Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme finden Sie hier

Opeltia flavorubescens - U. Kirschbaum

Flechten

nehmen unter den Lebewesen eine Sonderstellung ein, denn hinter den äußerlich wie ein Organismus aussehenden Lagern (Thalli) verbergen sich immer mindestens zwei Arten – ein Pilz sowie eine Alge und/oder ein Cyanobakterium. Sie sind in einer Symbiose buchstäblich miteinander verflochten. Hinzu kommen eine große Zahl Bakterien und Mikropilze, deren Rolle in der Symbiose noch nicht genau verstanden ist. Flechten sind zudem auch Wirte flechtenbewohnender Pilze. 

Aus Deutschland sind derzeit 2.187 Flechtenarten, 562 flechtenbewohnende Pilze und weitere 55 flechtenähnliche Pilze bekannt. Diese Zahl erhöht sich laufend, sowohl durch eine bessere Erforschung von Flechtenhabitaten, als auch durch taxonomische Untersuchungen. 

Flechten wachsen auf praktisch allen Substraten und in allen Biotopen von der Gezeitenzone der Nord- und Ostsee bis in die höchsten Regionen der Alpen. Flechten wachsen auf nacktem Fels, Rinde von Bäumen oder Sträuchern, Holz, Moosen, Erde und Rohhumus, gelegentlich sogar auf Glas, Kunststoff oder Metall. 

In der Mitte des vorigen Jahrhunderts waren Ballungsgebiete in Deutschland durch Luftverschmutzung (insbesondere Schwefeldioxid) fast frei von Flechten. Seit den 1990er Jahren findet man auch in den Innenstädten wieder mehr und mehr Arten.

Aktuelle Rote Liste

Wirth, V.; Hauck, M.; von Brackel, W.; Cezanne, R.; de Bruyn, U.; Dürhammer, O.; Eichler, M.; Gnüchtel, A.; John, V.; Litterski, B.; Otte, V.; Schiefelbein, U.; Scholz, P.; Schultz, M.; Stordeur, R.; Feuerer, T. & Heinrich, D. (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Flechten und flechtenbewohnenden Pilze Deutschlands. – In: Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Bearb.): Rote Liste der gefährdeten Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 6: Pilze (Teil 2) – Flechten und Myxomyzeten. – Bonn (Bundesamt für Naturschutz). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (6): 7–122.

37% der Arten gelten als bestandsgefährdet